Zum Selbstverständnis und zu den Zielen und Aufgaben

der Johannes-Rau-Gesellschaft e.V.

 

Johannes Rau

Berlin, 5. Januar 2000         © Bundesregierung / Julia Fassbender

 

Die Johannes-Rau-Gesellschaft will als überparteilicher, gemeinnütziger Verein die Erinnerung an Johannes Rau wachhalten, der von 1978 bis 1998 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war und von 1999 bis 2004 deutscher Bundespräsident.

Es geht uns darum, das Politikverständnis und den Politikstil, die Grundüberzeugungen und die praktische Politik von Johannes Rau für aktuelle gesellschaftliche Debatten fruchtbar zu machen, wie wir in Zukunft leben wollen. Politik hatte nach dem Verständnis von Johannes Rau die Verpflichtung, das Leben der Menschen besser zu machen. Was können wir tun und was müssen wir heute tun, damit das gelingen kann? Wie lassen sich möglichst viele Menschen für gesellschaftliches und politisches Engagement gewinnen? 

 

Johannes Rau hat seit 1958 als Landtagsabgeordneter, Wissenschafts-Minister und Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, auch als Oberbürgermeister von Wuppertal, und dann 1999–2004 als Bundespräsident durch sein Handeln und durch sein öffentliches Reden und Nachdenken Dinge zum Besseren verändert, immer wieder Anstöße gegeben und Maßstäbe für eine Politik gesetzt, die sich an den Interessen der großen Mehrheit orientiert und auf gute Nachbarschaft nach innen und nach außen setzt.

 

Die Johannes-Rau-Gesellschaft lädt alle Interessierten, ganz gleich ob und wo sie parteipolitisch gebunden sind, ein, daran mitzuwirken, dass wir uns mehr denn je am Auftrag unseres Grundgesetzes orientieren: Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat, der dem Frieden der Welt dienen will.

Die Johannes-Rau-Gesellschaft wird sich im Sinne von Johannes Rau an der gesellschaftlichen Diskussion über vielfältige Zukunftsthemen beteiligen – mit öffentlichen Veranstaltungen und in Fachtagungen, im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 

 

Das gilt für die die noch wachsende Bedeutung gleicher Bildungschancen, für das gute Miteinander unterschiedlicher Kulturen, für die Rolle von Kunst und Kultur in einer Welt, die sich immer schneller verändert, für den Ausgleich unterschiedlicher Interessen, für die friedliche Lösung von Konflikten zwischen Völkern und Staaten, aber auch im eigenen Land.

Ein sicheres und ökologisch nachhaltiges Leben für Menschen überall auf der Erde möglich zu machen, und so menschenwürdige Lebensbedingungen für alle zu schaffen, dafür brauchen wir einen Fortschritt nach menschlichem Maß:

 

Technischen Fortschritt, der nicht Selbstzweck ist.

Wirtschaftlichen Fortschritt, der nicht Raubbau an unseren natürlichen Lebensgrundlagen betreibt.

Sozialen Fortschritt, der allen Menschen, bei uns und weltweit, Sicherheit gibt, die Voraussetzung ist für freie Entfaltung und auch Grundlage dafür, immer wieder Neues zu wagen.

Zu diesen Themen und Aufgaben Beiträge zu leisten, das hat sich die Johannes-Rau-Gesellschaft vorgenommen. Wir freuen uns über jeden und jede, die dabei nach ihren Möglichkeiten mithelfen möchten.